Bericht an die Gesellschaft 2016

© Nassauische Sparkasse
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Soziales

Blick über den Tellerrand

Nachhaltigkeit profitiert von guten Netzwerken. In einer besonderen Art des Erfahrungsaustausches hat die Naspa mit dem gemeinnützigen Unternehmen AfB Social & Green IT kooperiert. Ziel war es, auszuloten, wie sich unternehmerische Sozialverantwortung (CSR) und Nachhaltigkeit in der Praxis umsetzen lassen.

Zu welchen Ergebnissen führte dieser Dialog? Wir haben nachgefragt: ein Gespräch mit den Projektverantwortlichen Alexander Kraemer, Nachhaltigkeitsmanager der AfB, und Daniela Gramlich, Pressesprecherin der Naspa.

Herr Kraemer, was macht die AfB Social & Green IT gemeinnützige GmbH?

Alexander Kraemer: Wir sind ein gemeinnütziger IT-Dienstleister, der sich darauf spezialisiert hat, ausgemusterte Hardware von großen Konzernen und öffentlichen Einrichtungen zu übernehmen. Wir holen die gebrauchte IT-Hardware von Unternehmen mit unserem eigenen Fuhrpark ab und führen eine erste Prüfung an unserem nächsten Standort durch. Im Anschluss nehmen wir eine zertifizierte Löschung von Daten vor und verkaufen die aufbereiteten Geräte anschließend in unseren Stores vor Ort oder über den Onlineshop. Defekte Geräte oder Geräte, die zu alt sind, werden zur Ersatzteilgewinnung zerlegt oder an zertifizierte Recyclingbetriebe geliefert. Unser besonderes Profil ergibt sich daraus, dass ca. 50 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Menschen mit Handicaps sind. Wir bieten Menschen mit Behinderungen sinnvolle Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten in der IT-Branche. Unser Ziel ist es, 500 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Mit diesem Konzept sind wir inzwischen auf fast 300 Mitarbeiter an 18 Standorten in vier Ländern angewachsen.

Wie lässt sich dieses starke Wachstum mit dem besonderen Profil Ihres Unternehmens in Einklang bringen?

Alexander Kraemer: Unsere Prozesse sind sehr stark durchorganisiert, die einzelnen Arbeitsschritte genau strukturiert. Wir haben im vergangenen Jahr knapp 280.000 IT-Geräte und fast 40.000 Mobiltelefone bearbeitet. Das schafft man nur, wenn die einzelnen Arbeitsschritte gut eingespielt und die einzelnen Abteilungen eng miteinander verzahnt sind. Wir kennen unsere Mitarbeiter sehr genau, und können, wenn eine neue Aufgabe ins Haus steht, schnell identifizieren, wer welchen Arbeitsschritt übernehmen kann. Unsere Unternehmenspartner vertrauen uns wichtige Daten an, daher sind wir nach den höchsten Standards zertifiziert und lassen uns gerne besuchen.

Der Kern unserer Recruiting-Philosophie ist es, Talente zu suchen, die bestimmte Aufgaben besonders gut übernehmen können. Das Hauptanliegen unseres Gründers Paul Cvilak war es nicht unbedingt, Menschen mit Behinderung einzustellen. Er hat einfach gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Und er hat dann in der Zusammenarbeit mit Behindertenwerkstätten gemerkt, dass es dort viele Menschen gibt, die über ganz besondere Fähigkeiten verfügen. Es gibt ein großes Potenzial an Menschen, die sehr viel können, aber oft unterschätzt werden. So haben wir zum Beispiel Kollegen, die mit großer Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt Tätigkeiten absolvieren, die anderen Menschen vielleicht monoton erscheinen würden. Ein Mitarbeiter hat eine Hörbeeinträchtigung, arbeitet aber mit großer Produktivität an der Schreddermaschine, weil er schneller merkt, wann es technische Probleme an der Maschine gibt, die abgestellt werden müssen.

Frau Gramlich, wie kam es zur Kooperation zwischen der Naspa und der AfB?

Daniela Gramlich: Ich bin seit 2012 auch mit dem Thema Nachhaltigkeit bei der Naspa befasst. An der Universität Bayreuth habe ich einen Zertifikatslehrgang zum Corporate-Responsibility-Manager absolviert . Das war hilfreich, blieb aber doch stark in der Theorie verhaftet. Ich wollte erfahren, wie dieses Thema konkret in Unternehmen umgesetzt und gehandhabt wird.

Wir haben dann intern diskutiert, wie sich eine solche Praxiserfahrung am besten machen lässt. So kamen wir auf die Idee einer Hospitanz in der CSR- oder Nachhaltigkeitsabteilung eines Unternehmens. Wir haben also verschiedene Unternehmen und Institutionen angesprochen, die diesbezüglich eine besondere Expertise aufzuweisen hatten. Die AfB erschien uns besonders spannend. Dort war Alexander Kraemer von der Idee sofort angetan, er hat sich sehr dafür eingesetzt, die Zusammenarbeit auf den Weg zu bringen.

Ein Finanzdienstleister und ein IT-Unternehmen haben nun auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Wie kamen Sie ausgerechnet auf einen IT-Dienstleister?

Daniela Gramlich: Das hat sich ergeben. Ein Kriterium war, dass das Unternehmen nicht aus der Finanzbranche kommt, um nicht im eigenen Saft zu schwimmen und auch einmal über den eigenen Tellerrand zu blicken. Und es sollte über mehr Erfahrung in Sachen CSR und Nachhaltigkeit verfügen als wir selbst. Beeindruckt hat uns vor allem, wie die AfB in Sachen Nachhaltigkeit  aufgestellt ist. Die drei Säulen Soziales, Ökonomie und Ökologie greifen nahtlos ineinander, das AfB-Konzept ist damit eine gut durchdachte runde Sache. Angesprochen hat uns auch, dass die AfB sehr großes Interesse an Dialog und Erfahrungsaustausch zu diesem Thema hatte – das war nicht bei allen Unternehmen, die wir angefragt haben, der Fall.

Herr Kraemer, was waren für Ihr Unternehmen die Beweggründe für die Zusammenarbeit mit der Naspa?

Alexander Kraemer: Es ist immer sinnvoll, Erfahrungswerte und Expertise von außerhalb zu berücksichtigen, vor allem, wenn man so dynamisch wächst wie unser Unternehmen. Als mittelständisches und gemeinnütziges Unternehmen können wir nicht auf große Budgets für Wissensakquisition oder Beratung zurückgreifen. Daher versuchen wir, über partnerschaftliche Kooperationen von anderen Unternehmen zu lernen.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit organisiert?

Daniela Gramlich: Das hat Alexander Kraemer ausgesprochen gut vorbereitet. Ich war eine ganze Woche bei der AfB in Ettlingen, dem größten Standort des Unternehmens. Dort habe ich zunächst die einzelnen Abteilungen und Unternehmensbereiche kennengelernt und gesehen, wie dort gearbeitet wird. Dann hat mir Herr Kraemer gezeigt, wie die AfB die Entsprechenserklärung für den Deutschen Nachhaltigkeitskodex erarbeitet hat und welche Implikationen sich daraus für die AfB ergeben. Konkret haben wir uns vor allem mit der Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalyse befasst, das heißt mit der Ermittlung der für ein Unternehmen und seine Anspruchsgruppen bedeutenden Nachhaltigkeitsthemen. Interessant war, welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen und wie mit den Ergebnissen gearbeitet werden kann.

Als Pressesprecherin bin ich gebeten worden, über Pressearbeit und externe Kommunikation zu referieren. Auch das sogenannte „Corporate Volunteering“, also die Förderung des Mitarbeiterengagements, war ein Thema: Das ist ein Bereich, den die AfB stärker ausbauen möchte, da konnte ich Erfahrungen aus unserem Haus einbringen.

Welche Aspekte waren für Ihre Arbeit besonders interessant?

Daniela Gramlich: Die bereits erwähnte Wesentlichkeitsanalyse war ein besonders aufschlussreiches Thema. Das ist ein Prozess, mit dem wir uns bei der Naspa im Hinblick auf die Berichtspflicht beschäftigen müssen. Da habe ich bei der AfB viel mitnehmen können für die Fragestellungen, die dabei zu berücksichtigen sind. Ein zweiter Punkt war die Leitbildentwicklung, die der Unternehmensführung ein wichtiges Anliegen ist. Die AfB besitzt eine klare Vision, klare Werte und ein klares Selbstverständnis, die konkret und verpflichtend niedergelegt sind. Das hat mich beeindruckt, auch weil die AfB ein vergleichsweise kleines Unternehmen ist. Es ist zudem ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass sich die Geschäftsführung aktiv in derartige Prozesse einbringt. Das ist übrigens ein wichtiger Grundsatz, den wir bei der Naspa auch vertreten.

Die IT-Branche verändert sich rasant. Wie lässt sich angesichts dieses Tempos Nachhaltigkeit sicherstellen?

Alexander Kraemer: Bei aller Veränderung gibt es auch Strukturen, die dauerhafter sind. Das Notebook hat sich über die letzten 15 Jahre kaum verändert: Es hat einen Bildschirm, eine Tastatur und eine Festplatte. Die Veränderungen finden vor allem auf der Software-Ebene statt, aber das ist für unsere Prozesse meist nur von nachgeordneter Bedeutung. Das Gute ist, dass wir immer eine Vorlaufzeit haben, da wir am Ende des Lebenszyklus der Geräte stehen. Wenn ein Computerhersteller ankündigt, dass er ein neues Modell auf den Markt bringen wird, wissen wir, dass diese Geräte in vier bis sechs Jahren bei uns landen werden. Wir können den Markt also genau beobachten.

Außerdem arbeiten wir mit Hardwareherstellern zusammen, die uns Veränderungen an den Produkten mitteilen oder sogar mit uns darüber sprechen, wie Reparierbarkeit und Wiederverwertbarkeit ermöglicht werden können. Wir sind als KMU zwar ein relativ kleiner Player, haben inzwischen aber doch einen guten Zugang zum Markt. Dieser Dialog ist für uns auch ein Aspekt des Nachhaltigkeitsmanagements, denn er bietet uns die Möglichkeit, Einfluss auf die Lieferkette zu nehmen. In vielen Bereichen des IT-Sektors – bei Mobiltelefonen, Druckern oder Notebooks – gewinnt der sogenannte Refurbishing-Markt immer mehr an Bedeutung, also der Einsatz gebrauchter, qualitätsgesicherter Ersatzteile.

Ihr Unternehmen arbeitet mit vielen großen Konzernen zusammen. Welchen besonderen Mehrwert können Sie in diese Kooperationen einbringen?

Alexander Kraemer: Der Bedarf an zuverlässigen, zertifizierten und wirtschaftlichen Lösungen zur Entsorgung alter Geräte und zur Löschung von Daten ist überall groß, bei kleinen Unternehmen ebenso wie bei großen Konzernen. Das ist der ökonomische Aspekt. Wir verbinden das mit dem Inklusionsgedanken. Wir können unseren Kunden auch entsprechende Zertifikate ausstellen, die belegen, dass sie dazu beigetragen haben, an ihrem jeweiligen Standort Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zu schaffen.

Hinzu kommt der ökologische Faktor. Mit jedem Gerät, das an uns gegeben wird, das wir löschen und wiedervermarkten, gibt es Einsparungen im Bereich CO2 in Energie und Feststoffen. Diese Einsparungen lassen sich konkret beziffern: Wir haben die Werte von der TU Berlin ausrechnen lassen. Die Zahlen können wir an unsere Unternehmenspartner liefern, sodass sie in deren Nachhaltigkeitsberichten auftauchen können. Die AfB unterstützt viele Initiativen und Projekte zu gesellschaftlich relevanten Themen, etwa das WAB-Programm, das IT-Ausbildung für Menschen mit Handicaps fördert, oder das JumP-Projekt zur Ausstattung von Schulen mit IT-Produkten.

Warum ist Ihnen dieses Engagement wichtig?

Alexander Kraemer: Es kann sich ja heute kein Unternehmen mehr leisten, nicht über den eigenen Tellerrand zu schauen. Man hat als Unternehmen eine Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Partnern, Stakeholdern und der Gesellschaft. Es gehört zum Leitbild unseres Unternehmens, gesellschaftlichen Mehrwert auf unternehmerischem Weg zu erzeugen. Das ist aber kein missionarischer Anspruch, sondern ganz einfach klassisches Unternehmertum. Ich bin im Haus nicht nur verantwortlich für das Nachhaltigkeitsmanagement, sondern auch für die Geschäftsfeldentwicklung. Beides geht Hand in Hand: Wenn ich etwa eine Stakeholder-Befragung für die Wesentlichkeitsanalyse durchführe, dann ist das auch ein Teil des Kundendialogs und der Marktanalyse. Wichtig ist: Alles, was wir tun, ist immer nah an unserem Kerngeschäft. Wir sind nun mal ein wachstumsorientiertes Unternehmen, daher achten wir darauf, dass alles, was wir tun, auch Mehrwert für unsere eigene Geschäftstätigkeit erzeugt. Allein im vergangenen Jahr haben wir beispielsweise gemeinnützige Organisationen mit insgesamt fast 10.000 gebrauchten IT-Geräten ausgestattet, rund 3.400 Geräte gingen allein im Jahr 2016 an Schulen, nicht als Spende, aber zu äußerst günstigen Konditionen.

Auch die Naspa engagiert sich auf vielen Ebenen. Warum ist das Thema Nachhaltigkeit für die Naspa wichtig?

Daniela Gramlich: Als regional verankertes Kreditinstitut haben wir ein ureigenes Interesse daran, dass es der Region, in der wir tätig sind, auf lange Sicht gut geht. Und das erreicht man nur, wenn man im gesamten Denken und Handeln nachhaltig unterwegs ist. Daher engagieren wir uns auf vielen Ebenen in Projekten und Initiativen, die auf nachhaltige Entwicklung  ausgerichtet sind, zum Beispiel im Umweltberatungsprogramm ÖKOPROFIT. Dort sind wir 2016 bereits zum dritten Mal für unsere Maßnahmen zur Verbesserung der betrieblichen Umweltbilanz ausgezeichnet worden.

Wir beteiligen uns auch regelmäßig an der Aktionswoche „Wiesbaden Engagiert!“, die Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen initiiert. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich aktiv in regionalen Vereinen und Initiativen. Die Aktionswoche ist ein  Anlass, dieses Engagement zu würdigen und zu ermutigen.

Wie wird die Zusammenarbeit zwischen Naspa und AfB weitergehen? Welche gemeinsamen Projekte gibt es?

Daniela Gramlich: Wir sind nach wie vor sehr eng im Kontakt, zumal auch noch der Gegenbesuch aussteht. In diesem Jahr haben wir außerdem erstmals anlässlich der Deutschen Aktionstage  Nachhaltigkeit eine gemeinsame Aktion mit dem ÖKOPROFIT-Klub gestartet. Die AfB hat bei den Klub-Unternehmen 22 Sammelboxen aufgestellt, um ausgemusterte Handys zu sammeln. Das Ergebnis ist beeindruckend: 921 Handys sind zusammengekommen, davon können 25 Prozent wiedervermarktet werden. Der Rest ist recycelt worden. Dabei sind rund 80 Gramm Silber, 20 Gramm Gold, 2 Gramm Palladium, 6.500 Gramm Kupfer und 1.700 Gramm Nickel wiedergewonnen worden. Für jedes abgegebene Handy flossen 1,60 Euro dem NABU Deutschland für die Renaturierung der Unteren Havel zu, also knapp 1.500 Euro.

Das war eine durchaus komplexe Aktion, denn es gab anfangs Bedenken vor allem aus  datenschutzrechtlichen Gründen. Die AfB konnte diese Sorgen aber vollständig zerstreuen, die machen das schließlich schon seit mehreren Jahren. Die AfB hat bei uns übrigens auch eine neue Sammelbox getestet, die von  einem Unternehmen namens BINEE entwickelt wurde: Dort konnten Spender über ein iPad eine E-Mail-Adresse hinterlassen und Gutscheine für ihre Handys bekommen. Das war ein interessanter Aspekt, weil sich auf diese Weise auch Partner in die Aktion einbinden ließen. Darüber hinaus organisiert die AfB zwei Mal im Jahr einen CSR-Fachaustausch im Rhein-Main-Gebiet. Daran nehmen wir auch teil. Wir stehen also ständig im Austausch über mögliche Formen der Zusammenarbeit.

Sozial und ehrenamtlich engagiert aus Überzeugung

Der Erfolg unserer auf die Region konzentrierten Geschäftstätigkeit ermöglicht die umfangreiche Finanzierung oder Förderung sozialer Einrichtungen. Wir unterstützen zahlreiche Vereine in unserem Geschäftsgebiet, die mit den von uns zur Verfügung gestellten Mitteln eine Vielzahl von Angeboten bereitstellen, wie etwa der Verein „Streetangel e. V.“ in Frankfurt oder „Frauen helfen Frauen e.V.“ in Limburg. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 416.000 Euro für soziale Zwecke in der Region bereitgestellt, die rund 390 Projekten zugutekamen.

Als Arbeitgeber fördert die Naspa darüber hinaus auch das ehrenamtliche Engagement ihrer Beschäftigten, beispielsweise durch Corporate-Volunteering-Aktionen. Sie schaffen Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und persönlicher Ausrichtung und so einen Anlass, andere Perspektiven und Sichtweisen kennen- und akzeptieren zu lernen. Ein Beispiel dafür ist die Aktionswoche „Wiesbaden Engagiert!“. Sie bringt alljährlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen der Stadt zusammen, damit sie gemeinsam Projekte realisieren, die das gesellschaftliche Miteinander fördern. Die Ideen und Initiativen sind so vielfältig wie die Stadtgesellschaft selbst. Die Bandbreite reicht von Gartenarbeiten, Unterstützung bei Renovierungen und Reparaturen in sozialen Einrichtungen über Ausflüge mit Kindern oder Seniorinnen und Senioren bis hin zur Ausrichtung von Festen und Fußballturnieren.

Die Aktionswoche ist mittlerweile ein fest etabliertes Element des sozialen Lebens in Wiesbaden. Im vergangenen Jahr konnten die Organisatoren einen Teilnehmerrekord vermelden: Mehr als 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 138 Unternehmen engagierten sich in 110 gemeinnützigen Einrichtungen. Insgesamt wurden 141 Projekte realisiert und ca. 12.300 Arbeitsstunden von den ehrenamtlichen Helfenden geleistet. Mehr als 25.000 Menschen profitierten direkt oder indirekt von den unterschiedlichen Aktionen. Die Veranstaltung sei „das größte Format dieser Art in Europa“, betonte Oberbürgermeister Sven Gerich. Durch die Initiative „kommt eine andere, besondere Art von Identifikation der Menschen mit der Stadt zustande“.

Die Naspa ist seit zehn Jahren eine aktive Partnerin des Kooperationsprojekts zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen in Wiesbaden. Zum einen unterstützt sie die Aktionswoche mit Fördermitteln, zum anderen sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit von der Partie. 2016 stellte die Naspa 115 Beschäftigte für die Teilnahme an Projekten im Rahmen von „Wiesbaden Engagiert!“  frei. Aber auch bei ähnlichen Aktionen im Rheingau-Taunus-Kreis und in Limburg bringen sich die Naspa und ihre Beschäftigten engagiert und gerne ein.