
Konzepte und Due Diligence
Nachhaltigkeitsstrategie der Naspa
Nachhaltig sein bedeutet für die Naspa vor allem, langfristig zu denken und umsichtig im Interesse der Menschen zu handeln.
Aus unserer besonderen, dem Gemeinwohl verpflichteten unternehmerischen Haltung heraus leisten wir mit unserer Geschäftspolitik, unseren Produkten und unseren gesellschaftlichen Initiativen einen substanziellen Beitrag zu nachhaltigem Wachstum, Lebensqualität und zur Zukunftsentwicklung in der Region.
Bewertung von Chancen und Risiken des nachhaltigen Wirtschaftens
Als Sparkasse gestalten wir Veränderungen so mit, dass möglichst viele Menschen davon profitieren können. Die Sparkassenidee ist in Zeiten großer Umbrüche entstanden. Gesellschaftlichen, technologischen und auch politischen Wandel haben die Sparkassen immer aktiv begleitet und mit dafür gesorgt, dass aus neuen Entwicklungen auch Chancen für die Bevölkerung sowie die mittelständischen Unternehmen entstehen.
Auch heute erleben wir eine Zeitenwende. Digitalisierung und Klimawandel verändern unser Leben erheblich. Als Sparkasse stellen wir uns diesen Herausforderungen: die digitale Zukunft menschlich zu gestalten, die Transformation zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ohne soziale Verwerfungen zu meistern und das breit angelegte Wohlstandsversprechen der sozialen Marktwirtschaft als Orientierungspunkt des deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells zu erhalten.
Als Sparkasse sind wir in der analogen wie auch in der digitalen Welt der Lebens- und Geschäftsbegleiter unserer Kunden. Mit dem Ausbau der digitalen medialen Kanäle zu einer eigenen multibankenfähigen Plattform haben wir die digitale Basis für alle Finanzgeschäfte geschaffen. Unsere Beschäftigten haben ihre digitalen Kompetenzen in den vergangenen Jahren erheblich erweitert. Wir haben eine gute Ausgangsposition und können unsere Wettbewerbsvorteile in den Bereichen Datensicherheit, Risikoeinschätzung und Umgang mit Regulierungsanforderungen nutzen.
Beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels und bei der Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise stehen wir noch am Anfang der Veränderungen. Als Sparkasse sind wir gefordert, diese Aspekte in die Management- und Steuerungssysteme und in Produkte und Prozesse des Bankgeschäfts zu integrieren. Alles in allem stellen wir fest: Die Klimafrage ist seit 2019 in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen.
Die EU-Kommission hat bereits im März 2018 den „Aktionsplan: Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ (EU-Aktionsplan) vorgelegt, der an die Vorschläge der EU-Expertengruppe für nachhaltige Finanzwirtschaft („High-Level Expert Group on Sustainable Finance“) anknüpft. Ziel des EU-Aktionsplans ist es, mehr Kapital in nachhaltige Investitionen zu lenken und finanzielle Risiken, die sich aus dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit, der Umweltzerstörung und sozialen Problemen ergeben, zu minimieren. Zudem soll die Transparenz und Langfristorientierung des Finanzsektors erhöht werden. Der EU-Aktionsplan soll einen wichtigen Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft schaffen und wird somit auch das Geschäft einer Sparkasse beeinflussen.
Transformationsprozess eröffnet neue Geschäftschancen
Die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung verändern nicht nur die Wirtschaft, sie eröffnen ihr auch bedeutende Marktchancen durch neue Technologien, innovative Ideen und neue Arbeitsweisen. Mit Produkten und Dienstleistungen, die einen positiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, können sich Unternehmen aller Branchen und Größenklassen neue Geschäftschancen erschließen. In dem mit dieser Entwicklung einhergehenden Bedarf an Finanzdienstleistungen liegen für uns als Sparkasse wichtige Entwicklungspotenziale, die wir auf der Grundlage unseres öffentlichen Auftrags nutzen wollen.
Neben den oben ausgeführten Branchenbedingungen bilden die konkreten Nachhaltigkeitsinitiativen im Geschäftsgebiet einen wichtigen Referenzrahmen für die Definition von geschäftspolitischem Handlungsbedarf, von neuen Produktangeboten sowie gesellschaftlichen Initiativen. Als Flächensparkasse umfasst das Geschäftsgebiet der Naspa eine Region mit sehr unterschiedlichen kommunalen, geografischen und wirtschaftlichen Merkmalen. Sie gehört vor allem im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main zu den wirtschaftlich stärksten Regionen der Bundesrepublik. Es ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, die unterschiedlichen Dynamiken und Entwicklungspotenziale so zu gestalten, dass alle Menschen und alle Kommunen im Geschäftsgebiet davon profitieren.
Die Naspa arbeitet gemeinsam mit ihren Trägern und den Akteurinnen und Akteuren in der Region an diesen wichtigen Fragen des Zusammenhangs von lokaler Wirtschaft und Nachhaltigkeit. In der nachfolgenden Übersicht haben wir einige wichtige Handlungsfelder aufgeführt.
Strategische Verankerung von Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeitsverständnis
Um der Erfüllung unseres öffentlichen Auftrags (§ 2 Abs. 1 SparkG HE) besonderen Ausdruck zu verleihen und der immer größeren Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit in den politischen und aufsichtlichen Bestrebungen sowie der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussion Rechnung zu tragen, orientieren wir uns an vier Leitsätzen zur Nachhaltigkeit:
- Wir erfüllen unseren Auftrag als wirtschaftlich erfolgreiche Sparkasse.
- Wir machen Finanzwirtschaft verständlich und stellen sie in den Dienst der Menschen und der Wirtschaft.
- Wir engagieren uns für ressourcenschonendes Wirtschaften und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen.
- Wir machen uns stark für nachhaltigen Wohlstand und bessere Lebensqualität vor Ort.
Diese Leitsätze schaffen einen verbindlichen Rahmen für unser Handeln zum Wohle von Bürgerinnen und Bürgern, der Region und für den Austausch mit Anspruchsgruppen.
Personelle Verankerung von Nachhaltigkeit
Auf Vorstandsebene liegt die Steuerungsverantwortung für das Thema beim Vorstandsvorsitzenden. Die Nachhaltigkeitsbeauftragte ist für die koordinierte Umsetzung von Nachhaltigkeit verantwortlich und berichtet an den Vorstandsvorsitzenden. Über den Sachstand im Bereich Nachhaltigkeit wird der Gesamtvorstand zwei- bis dreimal pro Jahr im Rahmen einer regulären Sitzung unterrichtet. Der Verwaltungsrat wird mindestens einmal jährlich in einer seiner turnusmäßigen Sitzungen über die Entwicklungen informiert und in die Diskussion einbezogen.
Nachhaltigkeitsstrategie
Aus der Sparkassenidee heraus fühlen wir uns dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unser Geschäftsmodell zielt auf eine Bereitstellung von Angeboten, die den Menschen Möglichkeiten zur persönlichen finanziellen Absicherung eröffnen, Teilhabe an sozialer und gesellschaftlicher Entwicklung ermöglichen und zum Erhalt tragfähiger wirtschaftlicher Strukturen in unserem Geschäftsgebiet beitragen. Wesentliche Aspekte der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit sind daher integraler Bestandteil unserer Geschäftsstrategie. Eine gesunde, funktionsfähige Umwelt ist darüber hinaus das Fundament unseres Wirtschaftssystems. Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine weltweite Aufgabe, zu der wir als Sparkasse unseren Beitrag leisten.
Aus der nachfolgenden Übersicht ergibt sich, dass in unserer Geschäfts- und Risikostrategie aktuell vor allem Aspekte der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit verankert sind. Die ökologische Dimension werden wir – auch unter Berücksichtigung von regulatorischen und regionalen Anforderungen – weiterentwickeln. Vor diesem Hintergrund verzichten wir auf die Formulierung einer separaten Nachhaltigkeitsstrategie.
Strategische Zielsetzungen mit Nachhaltigkeitsbezug
Nachhaltigkeitsziele und Maßnahmen
Als kommunal verankertes Kreditinstitut übernimmt die Naspa an der Schnittstelle von Unternehmen, Verbrauchern und kommunaler Verwaltung eine verantwortliche Rolle bei der Lösung komplexer Zukunftsaufgaben. Wir haben dabei konkret messbare Ziele für unser gesellschaftliches Engagement und die Förderung der Region definiert. Messgrößen waren 2019 die Beträge, die die Naspa in Form von Spenden, Sponsoring und Fördergeldern unmittelbar in die Region gegeben hat.
Über fest etablierte Steuerungsinstrumente überprüfen wir unsere Weiterentwicklung in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Qualifikation und Weiterbildung. Auch zu Diversity haben wir Regeln festgeschrieben. Dabei legen wir Wert auf externe Prüfung und Auditierung.
H5 | Nachhaltigkeitsziele und Maßnahmen |
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H5 | Operative Implementierung von Nachhaltigkeit | Status |
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Definition von strategischen Nachhaltigkeitszielen | nicht vorhanden | |
Definition von operativen Nachhaltigkeitszielen | implementiert | |
Prozess zur Maßnahmenentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit | implementiert | |
Jährliches Monitoring der Zielerreichung | implementiert |
Handlungsprogramm zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele
Die Naspa hat ihre Nachhaltigkeitsleistung im Jahr 2019 weiterentwickelt. Die wesentlichen Handlungsbereiche sind in der nachfolgenden Übersicht zusammengestellt und werden in den einzelnen Kapiteln des nichtfinanziellen Berichts näher erläutert.
Implementierung in Prozesse
Die Mobilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist uns ein wichtiges Anliegen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit und unternehmerischer Verantwortung in der Naspa. Unser Ziel ist es, eine breite und dauerhafte Beschäftigung mit dem Thema anzuregen und die Eigeninitiative bei der Umsetzung zu stärken. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie werden die Beschäftigten auf allen Ebenen eingebunden. Wir setzen dazu unter anderem auf eine lebendige, regelmäßige Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit ist in die Prozesse und die Organisation der Naspa fest integriert. Die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit erfolgt durch den Zentralbereich Vorstandsstab und Kommunikation, der dem Vorstand regelmäßig Vorschläge zur Steigerung der Nachhaltigkeitsleistung zur Beschlussfassung vorlegt. Dem Verwaltungsrat wird jährlich ein Sachstandsbericht zur Kenntnisnahme vorgelegt.
„Nachhaltiges Engagement für Gesellschaft und Ökologie nutzen“ ist als strategisches Ziel in unserer Q-Card enthalten. Die Q-Card ist ein strategisches Steuerungsinstrument auf Basis eines Balanced-Scorecard-Modells. Der Zielstatus wird aus den Messgrößen ermittelt, die dem Ziel zugeordnet sind. Die Ampelstellung ist das rechnerische Ergebnis aus Istwert zu Zielwert im Zusammenspiel mit einer Bewertung der aktuellen Zielabweichung bezogen auf die Auswirkung auf die Finanzperspektive. Die Ursachen für etwaige Abweichungen und daraus resultierende Maßnahmen werden mit der Q-Card ebenfalls dokumentiert. Das Steuerungsinstrument stellt den Zielerreichungsgrad „Strategieumsetzung“ auf einen Blick dar. Die Darstellung berücksichtigt bestehende Reportingprozesse, um eine doppelte Berichterstattung möglichst zu vermeiden. Sie ist zugleich Basis für den Strategieanpassungsprozess und die Unternehmensentwicklung.
H6 | Implementierung in Prozesse und Controlling |
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H6 | Status der Implementierung von Nachhaltigkeit | Status |
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Verankerung von Nachhaltigkeit in Prozessen | implementiert | |
Nachhaltigkeits-Reporting nach Sparkassen-Standard | implementiert |
Leitsätze zur Nachhaltigkeit
Unsere Leitsätze zur Nachhaltigkeit
- Wir erfüllen unseren öffentlichen Auftrag als wirtschaftlich erfolgreiche Sparkasse.
- Wir machen Finanzwirtschaft verständlich und stellen sie in den Dienst der Menschen und der Wirtschaft.
- Wir engagieren uns für ressourcenschonendes Wirtschaften und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen.
- Wir machen uns stark für nachhaltigen Wohlstand und bessere Lebensqualität vor Ort.
Das Thema Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren gesellschaftlich und politisch stark an Bedeutung gewonnen. Die Sensibilität der Öffentlichkeit ist deutlich angestiegen. Ursache ist die Konfrontation mit den Folgen des Klimawandels und der Ressourcenverknappung. Mit dem Pariser Klimaschutzübereinkommen und der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung entschieden sich im Jahr 2015 Regierungen auf der ganzen Welt, einen nachhaltigeren Weg als bisher zu beschreiten. Die politischen Maßnahmen zur Entwicklung einer umweltverträglicheren und nachhaltigeren Wirtschaft werden seitdem mit Macht vorangetrieben.
Unser Verständnis von unternehmerischer Verantwortung haben wir in vier „Leitsätzen zur Nachhaltigkeit“ konkretisiert und so einen verbindlichen Rahmen für unsere Nachhaltigkeitspolitik geschaffen. Die Leitsätze schaffen einen verbindlichen Rahmen für unser Handeln zum Wohle von Bürgerinnen und Bürgern und Region, für den Austausch mit Anspruchsgruppen und für die Erfüllung unserer Nachhaltigkeitsziele.
Nachhaltigkeit im Kerngeschäft
Als Sparkasse fördern wir die stabile Entwicklung von Wirtschaft und Infrastruktur in unserem Geschäftsgebiet. Wir tragen zum lokalen Klimaschutz und zum Ausbau erneuerbarer Energien bei sowie zur Bewältigung demografischer Herausforderungen und sozialer Aufgaben. Wir sind als Finanzdienstleister ein zentrales Element des regionalen Wirtschaftskreislaufs und arbeiten zum Wohle der Region. Unsere Wertschöpfung erbringen wir im Wesentlichen in unserem Geschäftsgebiet und, wir richten unser Produktangebot an regionalen Bedürfnissen aus.
Klimatische, ökologische und soziale Veränderungen wirken sich auch auf die Kreditwirtschaft aus. Insbesondere mit dem Klimawandel verbundene Risiken, etwa durch Wetterextreme (physische Risiken) oder durch den forcierten Übergang von der auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaft zur klimaneutralen Wirtschaftsweise (transitorische Risiken), spielen mit Blick auf die Finanzmarktstabilität eine künftig wichtigere Rolle. Die nationalen wie auch internationalen Aufsichtsbehörden haben 2019 Nachhaltigkeitsaspekte in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit gerückt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im September 2019 ein „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“ zur Konsultation vorgelegt und ihre Erwartungen an Kreditinstitute darin präzisiert. Im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion hat sie angekündigt, das Management von Klimarisiken im Kreditgeschäft künftig stärker zu berücksichtigen (physische Risiken durch Wetterextreme, Risiken aus dem Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft).
Für uns als Sparkasse hat die Steuerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zwei Aspekte: Einerseits sind wir vor die Aufgabe gestellt, die Steuerung von Nachhaltigkeitsrisiken im Rahmen der bestehenden Risikoarten in das Risikomanagement sowie in die Gesamtbanksteuerung zu integrieren. Dieser Anforderung werden wir im Rahmen der Weiterentwicklungen der Sparkassen-Finanzgruppe gerecht werden.
Andererseits eröffnen sich im Bereich der Produktentwicklung neue Chancen für die Finanzierung nachhaltiger Aktivitäten von Unternehmen, von Privatkunden und auch von kommunalen Kunden. Hier können wir als regionales Kreditinstitut in Zusammenarbeit mit unseren Anspruchsgruppen aus der Region passgenaue Produktangebote entwickeln, die regionale Nachhaltigkeitsprogramme fördern oder ermöglichen.
Nachfolgend stellen wir dar, inwieweit Nachhaltigkeit im Aktivgeschäft, im Passivgeschäft und in der Eigenanlage/Depot A gegenwärtig berücksichtigt wird.
Geldanlage
Als regionales Kreditinstitut bieten wir allen Bürgern Zugang zu modernen Finanzdienstleistungen. Dazu gehören auch Anlageprodukte mit einem besonderen ökologischen und sozialen Nutzen. Mit den nachhaltigen Fonds der DekaBank und anderer Anbieter bietet die Sparkasse ein breites Produktspektrum für Kunden, die ihr Geld in sozial und ökologisch besonders verantwortlich handelnde Unternehmen und Institutionen investieren möchten. Im Jahr 2019 umfasste unser Produktangebot folgende nachhaltige Anlageprodukte:
Aktivgeschäft
Auf der Grundlage unseres öffentlichen Auftrags ist es unsere Kernaufgabe, die Bevölkerung, die Unternehmen und die kommunalen Institutionen in unserem Geschäftsgebiet mit Krediten zu versorgen. Wir verfügen über umfassende Kenntnisse der regionalen Märkte und betreuen auf der Grundlage des Regionalprinzips vorrangig Kundinnen und Kunden aus der Region. Dies ermöglicht es uns, Risiken im Kreditgeschäft frühzeitig zu erkennen. Die Kontrolle und Steuerung allgemeiner Bankrisiken gehört zu den Kernaufgaben eines Kreditinstituts. Zu den wesentlichen Risiken von Kreditinstituten zählen: Adressenrisiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken, operationelle Risiken. Die Risikostrategie der Sparkasse definiert die genauen Vorgaben für die Vergabe von Krediten und ist für alle Beschäftigten verbindlich.
Wir tätigen darüber hinaus keine Geschäfte in sogenannten „kritischen Ländern“, die Sanktionen der UN, der EU oder des U. S. Department of the Treasury bzw. der amerikanischen Kontrollbehörde des Finanzministeriums OFAC unterliegen. Hierzu wird im Unternehmensbereich Compliance eine sogenannte FSE-Länderliste geführt, die regelmäßig aktualisiert wird. Die Einhaltung von Finanzsanktions- und Embargovorgaben innerhalb der Naspa erfolgt auf der Grundlage der in der FSE-Leitlinie der Naspa formulierten Standards. Über „Arbeitsanweisungen Finanzsanktionen und Embargos“ versetzen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage, entsprechende Prüfungen umzusetzen.
Eigenanlage/Depot A
Die Refinanzierung der Naspa erfolgt überwiegend über das Kundengeschäft als stabiles Refinanzierungsinstrument. Um einen langfristigen Refinanzierungsbedarf zu decken, können Pfandbriefe emittiert oder ungedeckte Mittelaufnahmen getätigt werden (Diversifizierung/Refinanzierungsmix).
Primär erwirbt die Naspa für den Eigenbestand nur Anleihen von öffentlichen (Staaten, Bundesländer etc.) oder supranationalen Emittenten, von Förderbanken sowie gedeckte Anleihen. Für diese Emittenten bestehen Naspa-interne Mindestanforderungen, die mehr kapitalmarktorientiert sind (zum Beispiel eine Mindestbonität beim Rating). Die Bedeutung und Anwendung von Ausschlusskriterien für diese Emittentengruppen ist aus unserer Sicht eher nachrangig, da diese zum Beispiel keine Waffen produzieren.
Zur Plausibilisierung hat die Naspa 2019 ihre Eigenanlagen auf Nachhaltigkeit prüfen lassen. Die Prüfung erfolgte ex post durch die Nachhaltigkeitsratingagentur imug, die den Filter auf Initiative der Abteilung Nachhaltigkeitsmanagement der DekaBank exklusiv für Sparkassen-Eigenanlagen entwickelt hat. Dieser Nachhaltigkeitsfilter umfasst Ausschlusskriterien zu den Themenfeldern Umwelt, Rüstung, ILO-Kernarbeitsnormen und Korruption. Im Ergebnis entsprechen 100 Prozent des Portfolios der Naspa dem „Sparkassen-Nachhaltigkeitsfilter kompakt“.
Nachhaltigkeit in Einkauf und Beschaffung
Als Sparkasse sind wir gemäß unserer Satzung dem Regionalprinzip verpflichtet. Wo immer es möglich ist, arbeiten wir mit Produzenten und Dienstleistungsunternehmen aus unserer Region zusammen. Vor Ort oder in der Region verfügbare Produkte und Dienstleistungen beziehen wir möglichst unter Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen bzw. Anbietern aus der Region. Darüber hinaus beschränken wir unseren Einkauf im Wesentlichen auf Anbieter aus Deutschland oder kaufen bei Partnerunternehmen in der Sparkassen-Finanzgruppe. 2019 haben wir Aufträge in Höhe von 23,2 Mio. Euro an regionale Anbieter vergeben (Vorjahr: rund 24,5 Mio. Euro).
Die Einhaltung von Arbeitsrechten und Mitbestimmung ist in Deutschland unternehmerischer Standard und wird von staatlicher Seite überwacht. Dazu zählt unter anderem die Bezahlung nach dem Mindestlohngesetz in Niedriglohnbranchen. Wir erwarten, dass Lieferanten und Dienstleister ökonomische, ökologische, ethische und soziale Mindestanforderungen erfüllen und die jeweils geltenden gesetzlichen nationalen Normen und internationalen Standards wahren und achten. So haben wir zum Beispiel unseren Inhouse-Postdienstleister, den Kurierdienst, den Gebäudereiniger, die Lieferanten für Büromaterial und Werbemittel, den Betreiber unserer Mitarbeiterrestaurants und den Werttransportunternehmer (einschließlich deren Subunternehmer) darauf verpflichtet, ihre Beschäftigten gemäß Mindestlohngesetz zu bezahlen.
Übersicht über wesentliche Vorgaben für Einkauf und Beschaffung
H9 | Produkte/Dienstleistungen | Vorgaben zu Sozialverträglichkeit | Vorgaben zu Umweltverträglichkeit |
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Kurierdienste | Vertragliche Vereinbarung von Mindestlohn | ||
Gebäudereinigung | Vertragliche Vereinbarung von Mindestlohn | ||
Inhouse-Postdienstleistungen | Vertragliche Vereinbarung von Mindestlohn | ||
Werttransporte | Vertragliche Vereinbarung von Mindestlohn | ||
Bürobedarf/Werbemittel | Verhaltenskodex | ||
Büromaterial | Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001: 2015 | ||
Büromaterial | Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001: 2011 | ||
Kontoauszugspapier | Verwendung von FSC-zertifiziertem Thermopapier |
H9 | Nachhaltigkeit in Einkauf und Beschaffung |
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H9 | Auftragsvergaben an regionale Unternehmen | Volumen in € | Vorjahr |
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Auftragsvergaben an regionale Unternehmen | 23.193.984 | 24.515.088 |