Bericht an die Gesellschaft

Umwelt und Energie - Naspa 2018 - Bericht an die Gesellschaft
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Umwelt und Energie

Der Anteil erneuerbarer Energien in der Region wächst: In Hessen macht er nach Angaben der Landesregierung fast ein Viertel (22,5%) des gesamten Stromverbrauchs aus. Beim Zubau neuer Anlagen rangiert Hessen insgesamt an vierter Stelle der Bundesländer, Rheinland-Pfalz auf Platz fünf. Die hessische Landesregierung möchte den Ausbau der Windenergie auch weiter vorantreiben und zwei Prozent der Landesfläche als Windvorranggebiete ausweisen. Allerdings gibt es in manchen Regionen Umwelt- und Landschaftsschutzbedenken: Sie haben unter anderem dazu geführt, dass der südhessische Teilregionalplan „Erneuerbare Energien“ nicht wie vorgesehen im vergangenen Jahr verabschiedet wurde, was die Umsetzung zukünftiger Projekte erschwert.

Die Klimaveränderung stellt zudem auch die Kommunen vor neue Aufgaben. Vor allem in städtischen Ballungsräumen steigt die Zahl der Hitzemonate, außerdem nehmen extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Stürme und Überflutungen deutlich zu. Für kommunale Stadt- und Infrastrukturplaner bringt das ganz besondere Herausforderungen mit sich, zumal verfügbarer Stadtraum eine knappe Ressource darstellt. Die Stadt Frankfurt will deshalb in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld in die Pflege von Grünflächen und Parks investieren, denn grüne Areale spielen eine wichtige Rolle in der Regulierung des städtischen Klimas.

Auch in der Verkehrsinfrastruktur wird zunehmend auf alternative Mobilitätskonzepte gesetzt, um insbesondere den Schadstoffausstoß zu verringern. Auf viel Beachtung stieß im vergangenen Jahr die Ankündigung der Stadt Wiesbaden, den Öffentlichen Personennahverkehr bis 2022 komplett auf Elektromobilität umzustellen. Damit wäre die Landeshauptstadt die erste Stadt mit emissionsfreiem ÖPNV in Deutschland. Die ersten Elektrobusse sollen bereits im laufenden Jahr durch die Wiesbadener Innenstadt rollen. Die weitreichenden Planungen sorgten bereits für bundesweite Resonanz: Als wesentlicher Bestandteil des kommunalen Luftreinhalteplans trugen sie mit dazu bei, dass die Stadt bis auf weiteres keine Fahrverbote für Dieselfahrzeuge aussprechen muss.

Alternative Mobilitätskonzepte spielen auch in anderen Kommunen des Geschäftsgebiets zunehmend eine wichtige Rolle: So haben bereits mehrere kommunale Verwaltungen des Westerwaldkreises damit begonnen, Elektrofahrzeuge in ihren Fuhrpark zu integrieren. Unterstützt werden sie dabei durch das Landesprojekt „Elektromobilität im ländlichen Raum“ der Energieagentur Rheinland-Pfalz.

Eine besondere Auszeichnung erhielt im vergangenen Jahr die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau: Sie wurde von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums als „Klimaaktive Kommune“ ausgezeichnet. Anlass ist ein in der Stadt umgesetztes Projekt, das Grubenwärme zur Beheizung des Rathauses nutzt. Bad Ems-Nassau ist damit nach Wiesbaden (2012) und Sulzbach (2014) bereits die dritte Kommune aus dem Geschäftsgebiet, die mit dieser Auszeichnung bedacht wurde.