Bericht an die Gesellschaft

Kultur | Naspa 2017

Kultur

Hohe Theaterkunst auf hessisch

Die Naspa engagiert sich mit erheblichen finanziellen Mitteln für ein vielfältiges Kulturangebot in ihrem Geschäftsgebiet, das für alle Menschen offen steht. Ein Beispiel dafür ist das Barock am Main-Festival, das wir als regionales Kreditinstitut verlässlich unterstützen. Das über 100 Jahre alte Gebäude der Höchster Porzellan-Manufaktur ist seit 2017 die Kulisse für das Theaterfestival in hessischer Mundart.

Theaterfestival Barock am Main

Vorhang auf für Horribilis von Huckevoll: Mit dem gleichnamigen Stück des Barockdichters Andreas Gryphius, in einer hessischen Bearbeitung von Rainer Dachselt, geht das beliebte Theaterfestival „Barock am Main“ im Mai 2018 in eine neue Auflage. Wie im vergangenen Jahr wird das Festival auch dieses Mal in der Höchster Porzellan-Manufaktur stattfinden, da der Bolongaropalast, in dem die Veranstaltung sonst zu Hause war, wegen Renovierungsarbeiten nicht genutzt werden kann. Das Ambiente der traditionsreichen Manufaktur – die zweitälteste in Deutschland nach der von Meißen – ist mehr als nur ein Ersatz für den traditionellen Spielort: „Sie passt hervorragend zu den Großstadtkomödien, die wir hier in bewährter Manier aufführen“, sagt Michael Quast, Leiter des Festivals und Direktor der Fliegenden Volksbühne, die das Ensemble stellt.

Seit 2004 gibt es das Festival „Barock am Main“ in Höchst. Die Wurzeln reichen aber bis in die 70er Jahre zurück: 1971 führte das Theater am Turm in Frankfurt die „Schule der Frauen“ von Molière auf, in einer südhessischen Bearbeitung von Wolfgang Deichsel. Hochwertige Theaterkunst im Dialekt aufzuführen, das war damals eine ganz ungewöhnliche und neue Idee. Die Resonanz war hervorragend, und weitere Molière-Bearbeitungen folgten am Staatstheater Darmstadt und bei den Burgfestspielen Bad Vilbel. Schließlich fand das Festival im Höchster Bolongaropalast eine dauerhafte Residenz.

Anfangs hatte das Festival noch den Untertitel „Der hessische Molière“, aber inzwischen steht längst nicht mehr nur der französische Autor im Fokus. Auch andere barocke Autoren werden – stets in hessischer Mundart natürlich – auf die Bühne gebracht. Im vergangenen Jahr etwa hatte der „Alchemist“ des englischen Autors Ben Jonson Premiere in der Porzellan-Manufaktur. Mit Gryphius‘„Horribilis von Huckevoll“ kommt 2018 ein selten gespieltes, aber durchaus entdeckenswertes deutsches Barockstück zur Aufführung.