Förderung von Unternehmensgründungen
Hessische Gründertage: Impulse für die Gründungsförderung
Zum 15. Mal fanden im vergangenen Jahr die Hessischen Gründertage statt. Ein Jubiläum, das aufhorchen lässt, fand doch der Start 2003 in einer wirtschaftlich turbulenten Zeit statt. Um die Jahrtausendwende war die Dot.com-Blase spektakulär geplatzt, und damit die Idee, allein durch High-Tech-Gründungen Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern. Andererseits gab es zu Beginn des Millenniums eine unvermindert hohe Zahl von Neugründungen, die trotz der Krise der Technologie-Start-Ups nicht abebbte. Und viele dieser jungen, oft kleinen Unternehmen konnten durchaus positive Wachstumszahlen vorweisen.
Das führte dazu, dass sich der Fokus der Gründungsförderung in vielen Bundesländern, wie auch in Hessen, änderte. Die Hessischen Gründertage spielen diese neue Ausrichtung wider: Sie sollen Gründern aus allen Sparten Mut machen und aufzeigen, dass „Gründungen nicht ‚high end‘ sein müssen“, sondern auch aus „zunächst kleinen Ideen starke, große und wertvolle Unternehmen wachsen können“, wie es in der Jubiläumsbroschüre heißt.
Zur Tradition der Gründertage gehört es, dass in jedem Jahr eine Stadt als Regionalpartner und Gastgeber fungiert. 2018 war das – bereits zum zweiten Mal – die Landeshauptstadt Wiesbaden, unter der Schirmherrschaft des hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir. Unterstützt wurde die Veranstaltung auch von der Naspa, die u. a. zu einem Themenforum über die Zukunft des städtischen Handels einlud. Diskutiert wurde über die Entwicklung des stationären Einzelhandels in den Innenstädten: ein wichtiges Thema, das nicht nur wirtschaftliche Aspekte berührt, sondern auch für die regionale Lebensqualität und die Vitalität urbaner Räume von Bedeutung ist. Naspa-Vorstandsmitglied Bertram Theilacker gehörte zu den Gastrednern der Veranstaltung.
Eine besonders erfreuliche Erkenntnis ließ sich aus den Gründertagen 2018 gewinnen: Die Bereitschaft und der Mut zur Gründung eines Unternehmens sind in Hessen nach wie vor ungebrochen. Der Hessische Gründerpreis konnte sogar einen neuen Teilnahmerekord verzeichnen: Insgesamt 131 Unternehmen hatten sich beworben, 34 mehr als beim bisherigen Höchststand im Jahr 2013. Die Rhein-Main-Region lag dabei besonders weit vorne, wobei Frankfurt und Wiesbaden mit jeweils 22 Bewerbungen die Spitzenpositionen einnehmen konnten.
Die Gründungsideen aus dem Geschäftsgebiet der Naspa waren nicht nur zahlreich, sondern zeichneten sich auch durch hohe Qualität aus. 22 Bewerbungen aus der Region konnten sich für die vier Halbfinalkategorien qualifizieren. Besonders erfolgreich waren die regionalen Unternehmen in der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“: Sieben der 13 Halbfinalteilnehmer stammten aus der Region. In der Kategorie „Mutige Gründung“ kamen sechs der insgesamt 12 Halbfinalisten aus dem Naspa-Geschäftsgebiet.
Erfreulich ebenfalls, dass sich die Zahl der Gründungen von Frauen nahezu verdoppelt hatte: Wurden 2017 noch 25 Bewerberinnen im Teilnahmefeld gezählt, waren es im vergangenen Jahr 47. Bemerkenswert war laut Organisationskomitee außerdem auf eine hohe Zahl von Gründerinnen und Gründern mit Migrationsgeschichte sowie von Unternehmen, die vom Start weg ein internationales Geschäftsmodell vorwiesen.